Die Stellungnahme zum Mobilitätskonzept Achimer Innenstadt ist fertiggestellt, die in drei Sitzungen in den Sommerferien erarbeitet wurde. Die Kurzform des Konzeptes mit den Grünen Ideen wurde zur Beratung für die Beratung am 5.9. im Planungsausschuss eingereicht.
Wir betrachten das Mobilitätskonzept als ein Strategiepapier, auch wenn es detaillierte Maßnahmenvorschläge beinhaltet. Den Zeithorizont für die Umsetzung schätzen wir auf ca.10 Jahre bis zur vollständigen Abwicklung. Da die Maßnahmen mit denen, aus dem noch nicht fertiggestellten Grünkonzept zusammen gedacht werden müssen, sind wir der Meinung, dass der Beschluss für ein Startprojekt erst nach der Vorstellung des Grünkonzepts erfolgen sollte. In der AG-Innenstadt haben wir deshalb vorgeschlagen, noch keine Prioritätenliste zu verabschieden, sondern nur ein Startprojekt zu beschließen, auf das sich möglichst alle Fraktionen einigen können. Der Gedanke dahinter ist, dass Rat und Verwaltung angesichts der schlechten Haushaltslage schon Schwierigkeiten bekommen werden, die wichtigen laufenden Projekte wie geplant zu Ende zu führen. Da wäre ein solches Startprojekt ein wichtiges Zeichen, dass der Rat als ganzes die Entwicklung der Innenstadt weiter aktiv vorantreiben will.
Am Ende dieses Artikels steht Langfassung zum Download bereit. In deren erstem Teil ist eine Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte des Mobilitätskonzepts enthalten. Dadurch ist das Durcharbeiten des 140 Seiten starken Werkes nicht zwingend erforderlich, um die Grünen Änderungsvorschläge nachzuvollziehen. Aber auch das steht zum Download bereit.

Blick auf den Gieschenkreisel aus Richtung Bierden

Mit dem vorliegenden Mobilitätskonzept soll die Verkehrswende vorangebracht werden. Damit leistet die Stadt Achim einen Beitrag zur CO₂-Einsparung imDas Untersuchungsgebiet für das Mobilitätskonzept Verkehrssektor. Zweites Ziel ist die Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr und die gerechtere Aufteilung der Verkehrsflächen unter KFZ-, Radverkehr und Fußgänger:innen. Dadurch sollen der fußläufige Verkehr und das Radfahren gegenüber dem KFZ-Verkehr attraktiver werden.  Zusammen mit dem noch fertigzustellenden Grünkonzept und dem Digitalkonzept soll es für eine attraktivere Innenstadt sorgen.

 

Im Mobilitätskonzept wurde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet. Die Maßnahmen wurden dabei nach dem jeweils maßgeblich verfolgten Leitziel in entsprechenden Handlungsfeldern strukturiert. Häufig adressiert eine Maßnahme mehrere Leitziele. Die Tabelle dient unter anderem der Festlegung von Prioritäten. Für jede Maßnahme wurde die Dringlichkeit und die Umsetzbarkeit abgeschätzt und dazu jeweils mehrere Handlungsempfehlungen vorgeschlagen. Aus der Dringlichkeit und einer leichten Umsetzbarkeit ergibt sich eine, aus fachlicher Sicht sinnvolle Reihenfolge. Die Politik muss dazu noch die Randbedingungen, Finanzierbarkeit und Abstimmung mit sonstigen städtebaulichen Aktivitäten berücksichtigen.

 

 

 

 

Wir sind mit großen Teilen des Mobilitätskonzeptes einverstanden, in zwei wesentlichen Punkten unterscheiden haben wir aber weitergehende Vorschläge.
1. Bereiche für Shared Space:

 

Knotenpunkte
Die rot eingekreisten Knotenpunkte könnten wir uns als Shared Space Bereiche vorstellen:
Diese Maßnahmen sind für viele Verkehrsteilnehmer noch sehr unge­wohnt und der bauliche Aufwand, die Koordination mit den Verkehrsbehörden und die Kosten sind erheblich. Deshalb schlagen wir vor, dass der Ausschuss den Shared Space Bereich in der Gemeinde Bohmte vor weiteren Ent­scheidun­gen besichtigt und sich die Erfahrungen vor Ort schildern lässt. Für die Einführung wäre aus unserer Sicht eine intensive Bürgerbeteiligung notwendig.

Hier ein Link zu einem kurzen Video, das die Erfahrungen mit Shared Space in Bohmte zeigt:
„Unsicherheit schafft Sicherheit“: Gemeinde verzichtet auf Schilder, Ampeln und Bordsteine – n-tv.de

A) Die baulichen Gegebenheiten in der Obernstraße vom Gieschenkreisel bis zur Scharnstraße lassen keine sinnvollen separaten Radwege zu. Hier scheint uns die gemeinsame Nutzung der Verkehrsflächen für alle Verkehrsteilnehmer bei gleichzeitiger Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit die beste Möglichkeit zu sein, um mehr Sicherheit zu schaffen. Als Sofortmaßnahme können wir uns hier eine Tempo30 Zone vorstellen.

B) An den Knotenpunkten der Straßen Am Schmiedeberg, Obernstraße, Feldstraße und Bergstraße finden wir ebenfalls schwierige Verkehrsverhältnisse vor. Teilweise wird der Bereich durch die Vorschläge des Konzepts bereits entlastet, allerdings teilen wir nicht alle darin vorgestellten Ideen zum Bereich Bergstraße Feldstraße. Ein Shared Space Bereich für diese beiden Knotenpunkte könnte die Ampeln in diesem Bereich überflüssig machen. Des Weiteren würden die Geschäfte auf der südlichen Seite der Obernstraße besser in die Innenstadt integriert. Dazu ist allerdings eine separate Detailplanung erforderlich.

Die vorgesehenen KFZ-Vollsperrungen in der Achimer Brückenstraße und der Straße „Am Markt“ sind wegen der geplanten Tiefgaragenzufahrt zum Projekt „Markthöfe“ aus unserer Sicht nicht praktikabel.
Um den KFZ-Verkehr, insbesondere vor dem GAMA und Schleichverkehre in der Achimer Brückenstraße und der Feldstraße zu reduzieren, schlagen wir in diesem Bereich ein Einbahnstraßensystem und eine Tempo20 Zone vor. Dabei soll die Einbahnstraßenregelung für Radfahrende nicht gelten. Das Pflaster der Straßen „Am Markt“ und „Achimer Brückenstraße“ muss zwingend durch einen radtauglichen Belag ersetzt werden. Die pauschale Ablehnung der Fahrradzone Achimer Brückenstraße, Feldstraße, Georgstraße, Asmusstraße im Mobilitätskonzept können wir nicht nachvollziehen. Die Stadt Eutin hat eine solche Einbahnstraßen­regelung mit Tempo 20 Zone eingerichtet, das könnten wir uns an dieser Stelle gut vorstellen.

Details dazu sind in unserem Papier zu finden.

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Ein Kommentar

  1. Das mit dem Verkehrskonzept ist ganz sicher eine gute Sache allerdings muss es auch kontrolliert werden. Das funktioniert jetzt schon nicht. So selten wie in Achim der Verkehr kontrolliert wird und so wenig Polizeipräsenz zu sehen ist wird es wahrscheinlich nicht funktionieren. Man sieht es ja täglich wie die Autofahrer keine Rücksicht auf Radfahrer und Radfahrer keine Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Konsequenzen hat man ja auch nicht zu befürchten.

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